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Literatur- und Poster Projekte
der Echten Eidechsen, Familie Lacertidae
Jahrgang:
Jahrgang 2020: 8 Artikel
Berg, M.P. van den (2020) -
Am 16. Oktober 2019 wurde ein Bild von Ichnotropis bivittata, aufgenommen am 12. Mai 2018 im Bezirk Cassongue, Provinz Cuanza Sul, Angola, von Rogério Ferreira zur Bestimmung auf iNaturalist hochgeladen. Dieses Exemplar weist möglicherweise einige Merkmale von Ichnotropis microlepidota auf. In diesem Fall wäre es das erste Mal, dass diese Art seit der Artbeschreibung durch Marx (1956) beobachtet wurde.
Troidl, S. & A. Troidl (2020) -
Während unseres Urlaubs auf den griechischen Inseln Paros und Antiparos im Mai 2019 (10.5. – 20.5. Paros und 21.5. – 25.5. Antiparos) konnten wir die Ägäische Mauereidechse (Podarcis erhardii) an mehreren und zum Teil bis dato unbekannten Stellen nachweisen. Mit Fotografien wird die hohe Variabilität der auf diesen Inseln verbreiteten Unterart Podarcis erhardii naxensis dargestellt und kommentiert. Die Kykladen Riesensmaragdeidechse (Lacerta citrovittata) haben wir trotz intensiver Suche leider nicht finden können. Bei Lefkes fanden wir aber überraschenderweise eine Population Gelbbauchunken (Bombina variegata). Hierbei handelt es sich um den Erstnachweis für Paros.
Zawadzki, M. (2020) -
Die Pityuseneidechse Podarcis pityusensis ist das einzige endemische Landwirbeltier der Pityusen und bewohnt neben den beiden Hauptinseln Ibiza und Formentera die allermeisten der vorgelagerten kleinen Felseninseln. Als der Mensch die Inseln besiedelte, brachte er auch fremde Beutegreifer in seinem Gefolge mit, wie z. B. Ginsterkatzen, Steinmarder, Igel, Ratten und Wildkatzen. Podarcis pityusensis ist durch nationale und internationale Gesetze geschützt und im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES: Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) gelistet. Auf der Roten Liste der IUCN wir die Art derzeit als potenziell gefährdet („Near Threatened“) eingestuft. Einige der Populationen sind jedoch stark rückgängig, gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Ursächlich hierfür sind unter anderem Störungen und Nachstellungen durch den Menschen, Einschleppung von Katzen und Ratten sowie auch versehentliche Vergiftung durch Köder zur Bekämpfung von Möwen. Anfang dieses Jahrtausends wurden drei Schlangenarten mit importierten Olivenbäumen auf die Inseln verschleppt: die Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis), die Treppennatter (Rhinechis scalaris) und die Westlichen Eidechsennatter (Malpolon monspessulanus). Während letztgenannte Art seit 2010 nicht mehr nachgewiesen wurde, verbreiten sich die beiden anderen Schlangenarten besorgniserregend. Podarcis pityusensis macht in der Nahrung von Hemorrhois hippocrepis auf Ibiza 55,4 % der beobachteten Beute aus, und die Nahrung von Rhinechis scalaris auf Formentera besteht ersten Untersuchungen nach zu mehr als der Hälfte aus Eidechsen (HINCKLEY et al. 2017). Dies stellt für die Eidechsen auf den beiden Hauptinseln eine ernsthafte Bedrohung dar. Sollten die Schlangen auch die umliegenden Inseln erreichen, würde dies katastrophale und unwiederbringliche Folgen für die dort lebenden Eidechsenpopulationen haben, da sie dort die einzige verfügbare Beute wären.
Oberhofer, S. (2019) -
Eine kurze Notiz über eine allochthone Population von Podarcis siculus campestris, die auf dem Gelände des Bahnhofs Rapperswil im Schweizer Kanton St. Gallen lebt.
Während eines Aufenthaltes in Las Palmas (Hauptstadt der Insel Gran Canaria) im Januar 2020 nutzten wir die Gelegenheit, nach den hier eingeschleppten Madeira-Mauereidechsen (Teira dugesii) zu suchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelangen uns einige Aufnahmen dieser scheuen Tiere. Des Weiteren geben wir Einblicke in den sehr begrenzten und außergewöhnlichen Lebensraum inmitten dieser Großstadt.
Washington, O. (2020) -
In diesem Zeitungsartikel wird über die Langzeitfolgen der Auswilderung allochthoner Mauereidechsen (Podarcis muralis maculiventris, Venetische Linie) im Jahr 1970 auf Vancouver Island in der Provinz British Columbia in Kanada berichtet.
Deichsel, G. (2020) -
Ein Zeitzeuge berichtet über die Auswilderung von 100 Westlichen Smaragdeidechsen Lacerta bilineata aus dem Tessin (Schweiz) Anfang der 1950-er Jahre in einem Hausgartengelände am Stuttgarter Hasenberg. Es konnte sich eine Population etablieren, die bis 1996 unentdeckt blieb und inzwischen öffentlich wahrgenommen wird. Früher dort vorkommende Zauneidechsen Lacerta agilis sind seit etwa 1970 verschwunden. Die gegenwärtige Reptilienbegleitfauna besteht aus Blindschleichen Anguis fragilis und Schlingnattern Coronella austriaca. Seit 2017 werden dort auch Mauereidechsen Podarcis muralis, phänotypisch ssp. maculiventris der Südalpenlinie beobachtet.
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